Emotionales Übergepäck

Sein Kopf hängt noch tiefer als all unsere Schultern zusammen. Sein Kinn berührt fast den ersten Knopf seines gepunkteten Hemds. Hatte ich das noch in unserer Wohnung für ihn gebügelt? Zwischen den lauten Ansagen und dem kollektiven Geplapper der Flughafenbesucher, kann ich sein Schniefen immer wieder hören. Oder bilde ich mir das nur ein?  […] weiterlesen

Gibt es wohl ein gefühltes Äquivalent zu Winterreifen?

In vielen ungezählten Stunden lieg ich nur da.
Schauen aus dem Fenster nach draussen,
in die langsam erwachende Welt und warte.

Warte auf den kalten silbrigen Schnee,
der aus unsichtbaren Kisten im erwachenden Himmel fällt
und der Welt ihre Härte nimmt. 

Damit jeder meiner vorsichtigen Schritte gedämpft und bedacht,
kurze Zeit für alle Augen sichtbar,
auf dem Weg nach Hause,
im Licht der dunklen Straßen,
hinter mir verweht. 

-cb-

Atelier de Merde (oder im Waschkeller nichts Neues)

»Was zur Hölle?«, rufe ich ins Halbdunkel des Waschkellers hinein. Der Geruch meines lieblings Weichspülers vermischt sich in meiner Nase, mit dem beißenden Geruch von Stuhl. Kacke. Kot. Irgendwie bekomme ich plötzlich ein wenig Angst davor den Lichtschalter umzulegen, greife aber dennoch um die Ecke und drücke den Schalter mit einem leisen Klicken nach unten. […] weiterlesen

Im Grunde ist das Leben auch nur ne Nummer zu klein für deinen Wohlstandsbauch.

Wir sollten alle mal länger an langen Tagen liegen bleiben,
bis uns die schwer bepackten Rücken schmerzen,
vor Entspannung und Ruhe und nur die Wunden Stellen
noch ein wenig jucken, wenn wir endlich verstehen
das uns das Leben selbst gehört und
nicht dem Anspruch dadraussen. 

Nimm dir doch mal eine von den kleine Auszeiten,
die der Takt der geplanten Tage dir einräumt und
bleib einfach Still sitzen, bis dein Knoten
sich in all den kleinen Schlaufen entwirrt,
bevor du wieder aufstehst und am langen Ende wer Anders zieht
und dir das Korsett wieder fest um die Rippen schnallt,
damit du dünn und schön deine Zeit in jeder noch so kleinen unbedeutenden Spalte, erdacht von den Plänen der Anderen, verschwendest. 

-cb-

Uns erzieht man nicht mehr

Deine Blicke ziehen mich an
wie Magnet Metall infizieren
sind deine Augen physikalisch gesehen
runde Wunder aus Grün
wie die Hoffnung in unseren Händen
und das Gras unter unseren Schuhen
auf der anderen Seite noch mehr
Wunder die du mir
eisig und warm in die Mitte flüsterst
wie Bässe auf Partys 
auf die wir nicht gehen
um alleine gemeinsam die Welt 
auszuschließen 
wie ungehorsame Hunde

-cb-

Happy New Alles wie immer

Wie flüssiges Glas
tropfen Wunder zu fragilen Kugeln
und hinterlassen Splitter in all den farbenfrohen Augen
die es wagen hinzusehen
bevor sie mit kleinen stillen Feuerwerken
fast ungesehen in die Nacht zerplatzen. 

-cb-

Wüsste ich doch nur wie die von Innen aussehen

Manchmal ist das Glucksen der Heizung 
in der Stille des Raums 
die einzige Luft
die mir zum Atmen noch bleibt.

-cb-

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